Setup Philosophien

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie man eine Fahrzeugeinstellung angehen kann. Einige sind auf professionelle Fahrer ausgerichtet, andere auf Fahrer mit weniger Erfahrung.

Oft konkurrieren Setup-Entwickler um die schnellste Rundenzeit, um ihre Einstellung als überlegen zu bewerben. Diese Einstellungen enthalten jedoch oft extreme Werte, um diese Zeiten zu erreichen. Das ist nicht unbedingt schlecht, da die Simulation nur Werte innerhalb eines vernünftigen Bereichs zulässt.

Das Fahrverhalten kann in diesen Überlegungen allerdings manchmal zweitrangig sein und daher ist die Einstellung mit der schnellstmöglichen Rundenzeit nicht unbedingt die beste Einstellung für jeden Fahrer.

Diese Einstellungen beinhalten oft extreme negative Spurwerte, maximale oder minimale Einstellungen verschiedener Einstellungsparameter wie Federung oder Dämpfer. Dies kann sowohl zu einem einfacher als auch zu einem schwieriger zu fahrenden Auto führen.

Wir glauben, dass in den meisten Fällen eine sauber ausgearbeitete Einstellung ähnliche oder die gleichen Rundenzeiten erreichen wird, während sie eine viel bessere Fahrbarkeit und Vorhersehbarkeit bietet. Besonders für Anfänger oder weniger erfahrene Fahrer ist es oft schneller, mit einer stabileren Einstellung zu fahren als sich an einem Esports Setup zu versuchen.

Da keiner der oben genannten Werte eine Einstellung ausschließlich gut oder schlecht macht, führen wir Tags ein, die bestimmte Eigenschaften des Setups vermitteln sollen, um bei der Kaufentscheidung zu helfen!

Einlenkstabilität (Turn-in Stability)

Die schnellsten Setups kommen oft (aber nicht immer) mit schwieriger Kontrollierbarkeit während der Bremsphasen und des Kurveneingangs. Dieses "Tag" bedeutet, dass das Auto vom Setup her stabil in dieser Phase ist, um sich auf die Kurveneinfahrt konzentrieren zu können anstatt gegen das Auto zu kämpfen.

Tolerant/Verzeihend (Tolerant/Forgiving)

Dieses "Tag" bedeutet, dass dieses Setup einige Fahrerfehler tolerieren wird, wie zum Beispiel zu frühe oder zu harte Gasanwendungen oder eine unvollkommene Technik des Trail-Brakings. Fehler führen weniger wahrscheinlich dazu, dass das Auto sich dreht oder anderweitig unkontrollierbar wird.

Fokus auf Fahrbarkeit (Drivability Focus)

Abgesehen von der Einstellung des Spurwinkels und verschiedenen Minimal- und Maximalwerte kann der allgemeine Setup-Ansatz darauf abzielen, das Fahrzeug fahrbarer und sicherer zu machen und unterschiedliches Fahrverhalten in verschiedenen Situationen zu reduzieren. Das bedeutet, dass das Auto seine Rotation nicht drastisch zwischen Bremsen, Rollen und Beschleunigen ändert. Zum Beispiel kann es in allen Situationen von Bremsen bis Beschleunigung untersteuernd sein oder in allen von ihnen neutral. Ein Übersteuern in all diesen Situationen gilt nicht als sehr fahrbar. Ein auf Fahrbarkeit ausgerichtetes Setup macht einen Rennstint viel konstanter und ermöglicht eine "entspanntere" Fahrt.

Stint-Balance

Das Setup wurde angepasst, um die Auswirkungen von Verschleiß und Tankinhalt im Laufe eines Stints zu minimieren und das Auto auch in den späten Phasen des Rennens mit einem leeren Tank und abgenutzten Reifen fahrbar zu halten. Einige Autos haben den Kraftstofftank in empfindlichen Positionen, was zu großen Balance-Veränderungen führen kann, wenn der Tank leerer wird. Andere Autos haben viel Verschleiß an einer Achse und die Balance ändert sich dadurch stark über das Rennen. Dies kann für Profifahrer nützlich sein, aber die meisten Spieler werden mit einem ausgewogeneren Ansatz besser abschneiden, der hingegen vielleicht nicht die schnellste Runde erlaubt.

Am Limit / Lap-Time-Fokus (On the edge)

Setups mit diesem Tag können mehrere der oben genannten Dinge beinhalten, von negativer Spur bis hin zu Minimal- und Maximalwerten, um alles der Rundenzeit zu opfern, was zu schwierigerem Fahrverhalten führen kann. Dies mag für Profifahrer funktionieren, kann aber auch zu frustrierenden Fahrerlebnissen für andere Fahrer führen. Wenn ihr damit jedoch umgehen könnt, sind schnellere Zeiten möglich.

Esports

Diese Setups sind oft darauf ausgerichtet, in Esports-Wettbewerben um jeden Preis zu gewinnen. Sie werden die schnellsten Setups sein, können jedoch auch schwieriger zu fahren sein oder schnell zum Kontrollverlust für weniger erfahrene Fahrer führen. Wir halten die Setup Creator dazu an wirklich nur die Setups mit "Esports" zu bezeichnen, die sie tatsächlich im Wettkampf eingesetzt haben.

Empfindlich auf "Nicken" (Pitch sensitivity)

Aggressive Downforce-Einstellungen ermöglichen oft schnellere Rundenzeiten, können jedoch dazu führen, dass das Auto mehr Downforce an der Front als am Heck produziert, was beim Bremsen zu einem instabilen Auto führt. Ihr müsst euch dieser Verhaltensänderung beim Bremsen, insbesondere in schnellen Kurven, bewusst sein und bereits vor dem Einlenken schnell und präzise gegenlenken können, um nicht abzufliegen.

Tail Happy

Schnelle Fahrer messen die mögliche Rundenzeit eines Autos oft daran, wie schnell und bereitwillig es sich eindreht und die Richtung ändert (Reaktivität). Je einfacher das Auto rotiert, desto leichter rotiert es auch mal zu viel. Profifahrer sind in der Lage, das Auto im Griff zu behalten und nur so viel Potenzial zu nutzen, wie die Reifen bewältigen können. Für unerfahrene Fahrer kann sich das allerdings wie ein sehr lebendiges Heck anfühlen, das nur darauf wartet, mit fast jeder Bewegung auszubrechen und kann leicht zu mehr Zeitverlust als Gewinn führen, wenn ma es nicht genau im Griff hat.

Lasst euch von einer schnellen Rundenzeit nicht dazu verleiten, zu denken, dass das auch die beste Einstellung für euch ist. Bleibt ehrlich mit euch selbst und verwendet ein Setup, die für Sie geeignet ist.

- Popometer.io Team



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